Vollwertkost vs. Clean Eating
Den Begriff der Vollwertkost gibt es bereits seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dr. Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867 – 1939) gilt als Wegbereiter der heutigen vitalstoffreichen Vollwertkost.
Im Gegensatz dazu ist Clean Eating eine relativ junge Bewegung, die in unseren Breitengraden in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Lifestyle-Trend geworden ist. In den USA ist Clean Eating schon seit ca. 20 Jahren ein Thema.
Vollwertkost und Clean Eating sind sich einerseits sehr ähnlich, haben aber auch ein paar Unterschiede zu verzeichnen. Wo sich die beiden Philosophien gleichen und wo nicht, möchte ich hier kurz ausführen.
Vollwertkost als Basis für Clean Eating
Beim Clean Eating geht es genauso um die Idee, Vollwertkost zu konsumieren, industrielle Produkte zu vermeiden und so viel wie möglich selber zu kochen. Die Vollwertkost ist also eindeutig die Basis für die Entwicklung von Clean Eating gewesen. Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Auszugsmehle und raffinierter Zucker kommen hierbei – ebenso wie in der Vollwertkost – auf keinen Fall auf den Tisch. Eine gute Ernährungsbasis bilden hingegen Obst, Gemüse, Nüsse, Ölsaaten und Hülsenfrüchte. Regional, saisonal und frisch sollte hierbei immer die Devise sein. Rohkost wird im Zuge beider Konzept empfohlen, da sich in rohem Obst und Gemüse besonders viele Vitalstoffe befinden.
Milch, Fisch und Fleisch darf beim Clean Eating auch auf den Tisch kommen, solange es bio ist, von guter Qualität und im besten Fall selbst zubereitet. Bei der Vollwertkost kommen jenen drei Nahrungsmitteln eine geringe Bedeutung hinzu, da sie über einen hohen Anteil an tierischem Eiweiß verfügen, die an der Entstehung von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten beteiligt sein können.
Getreide und Bowls
Einige Strömungen im Clean Eating schließen Getreide und Gluten aus. Hier ist der größte Unterschied zwischen den beiden Ernährungsformen zu verzeichnen, da bei der Vollwertkost Getreide bekanntlich eine große Rolle spielt (natürlich nur höchster Qualität, das jeweils frisch vermahlen wird).
Sehr oft steht Clean Eating mit der Zubereitung von Bowls in Verbindung. Die bunten Schüsseln mit einer Basis von Getreide und geschnittenem Gemüse und / oder Obst sehen nicht nur schön aus, sondern liefern jede Menge Vitalstoffe. Der Bowl-Trend hat mittlerweile nicht nur Fans der Clean Eating-Bewegung erreicht, sondern ein riesengroßes Publikum, das den farbenfrohen, gesunden Schüsseln einfach nicht widerstehen kann.
Eine Sache des Wordings
Gemeinsam ist beiden Ernährungsformen, dass sie keineswegs vorübergehende Diäten darstellen, sondern eine Art der Lebensführung, die in den Alltag integriert werden soll. In welchem Ausmaß sich Menschen damit beschäftigen, wie viel Spielraum und Ausnahmen sie sich genehmigen, sei jedoch jedem selber überlassen. Ein bewusster Umgang mit dem Körper steht in jedem Fall im Fokus, der sich fernab vom Kalorienzählen befindet.
Während die Vollwertkost als solches nicht so vielen Leuten bekannt ist, scheint Clean Eating in den letzten Jahren durch die Decke zu gehen – nicht nur wegen der trendigen Bezeichnung. Oft ist es nämlich genau das viel diskutierte „Wording“, das darüber entscheiden kann, ob sich Trends verbreiten oder nicht. Sich „clean“ zu ernähren, klingt einfach chicer als „vollwertig“.
Ich bin der Meinung, dass es zweitrangig ist, WIE man seine Form der Ernährung nennt. Vielmehr geht es darum, sich mit dem WAS zu beschäftigen.
In diesem Sinne: happy clean vollwertig eating!
Finde hier die wichtigsten Do´s und Dont´s der Vollwerternährung!
Oder klicke dich gleich durch ein paar Rezeptideen durch!